Nachdem der Garten unseres Schützenhauses nun vermehrt wieder genutzt wird und wir langfristig die Pflege vereinfachen wollen, kam der Gedanke nach einer naturnäheren Gestaltung auf. Die Anregung für einen Blühstreifen an der Böschung des KK-Schießstands kam dann vom Naturschutzbeauftragten der Stadt Braunschweig. Der Fachbereich Stadtgrün hat uns die „Braunschweiger Spezial-Blühmischung“ zur Verfügung gestellt. Da nur 2 Gramm/m² ausgesät werden, war sie mit Maisschrot gestreckt worden. Sie enthält mehrjährige, heimische Kräuter, die vor allem für Insekten, insbesondere Wildbienen, eine wichtige Nahrungsquelle sind. In diesem Jahr werden nur einige wenige Arten zur Blüte kommen, da die meisten Arten zwei- und mehrjährig sind. Von den 39 Kräuterarten, die die Blühmischung enthält, wird sich vielleicht ein Drittel der Arten etablieren. Welche Arten das sind muss sich zeigen.
Gepflegt werden braucht die 20 m lange Böschung zum Schießstand erstmal nicht. Hier soll sich schließlich Natur entwickeln. Was aber nicht heißt, das gar nichts zu tun ist. Im Frühjahr, wenn sich die Pflanzen wieder ausgesät haben und evtl. in den Stängeln überwinternde Insekten geschlüpft sind, wird der Streifen gemäht und das Kraut wird abgeräumt. Dann können sich wieder Kräuter wie Schafgarbe, Wiesen-Flockenblume, Wilde Möhre, Hundskamille und Wiesenkerbel entwickeln. Es wird spannend, welche von den 39 Kräutern sich durchsetzen.
Etwas Arbeit war es dann doch vor der Aussaat die Grassoden von dem 20m langen Streifen abzutragen. Mit der richtigen Hacke ließen sich aber Rollrasenstreifen schneiden, die wir dann auf dem leicht abfallenden Gelände unter der Eiche aufgebracht haben. Dann können wir uns dort demnächst noch besser für eine Versammlung niederlassen und vielleicht auch schon die ersten duftenden Blüten und geschäftiges Insektentreiben beobachten.
31.07.2021: Mittlerweile hat sich unser Blühstreifen schon gut entwickelt und verschiedenste Blühpflanzen tauchen die Böschung am KK-Stand in immer wieder anderen Farbmischungen. Die Insekten haben sich auch gleich eingefunden und besuchen eifrig die Blüten. Aber auch ein Stieglitzpärchen konnte ich dabei beobachten wie sie sich Samen direkt von den Blühpflanzen picken. Heute gab es allerdings noch größeres Interesse an unserem Blühstreifen, den der Naturschutzbeauftragte Klaus Hermann im Rahmen einer geführten Radtour durch den neuen Stadtbezirk BS Südwest den vierzig Teilnehmern erläuterte.